Weiterbildung zum digitalen Lehren und Lernen

Zeit für Weiterbildung!

Wie alles Schlechte, hat auch diese Corona-Krise ihre guten Seiten: Auch wenn die Lehrkräfte nicht frei haben, wurde Ihnen trotzdem Zeit geschenkt. Arbeitszeit, die zweckdienlich und interessengeleitet auch in das eigene Humankapital investiert werden kann – zum Beispiel durch Weiterbildungen zum Erwerb digitaler Kompetenzen, für die sonst kaum Zeit ist.

Kostenlose Online-Fortbildungen

Erprobung des Internetführerscheins

Das Internet-ABC bietet mit seinem Internetführerschein (und den zugehörigen Lernmodulen) einen absolut wertvollen Baustein zur Vorbereitung der Kinder auf den digitalen Alltag an.

Es ist zu empfehlen, mit allen Grundschulkindern zumindest einige der Lernmodule durchzuarbeiten (zumindest Modul 1 und 3 sollten erfahrungsgemäß bearbeitet worden sein, damit die Schüler*innen den Internetführerschein bestehen können) und den Internetführerschein / Surfschein zu machen. Wer die Lernmodule also selbst noch nicht kennt, sollte sie daher zumindest einmalig selbst durchgearbeitet haben – um am Ende erst mal selbst den Internetführerschein bestehen zu können!

Erprobung von Angeboten zum Coding

Besonders zum Bereich „Problemlösen und Modellieren“ des Medienkompetenzrahmens fehlt vielen Kolleg*innen die Idee, was dort genau vermittelt werden soll – und wie sie das dann auch noch kompetent begleiten können. An diese Stelle passt eine Leseempfehlung: https://www.codingkids.de erklärt auf überzeugende Art und Weise, wieso wir (Erwachsenen) uns trauen müssen, gemeinsam mit „unseren“ Kindern in die neue Welt des Codings einzutauchen.

Der perfekte Einstieg in die Welt des Codings ist das Ausprobieren aus der Schülerperspektive – also selbst als Coding Kid: Etwas Spaß am Knobeln und einen Spieltrieb vorausgesetzt, können die folgenden Beispiele einem die Weiterbildungszeit versüßen; sie sind niederschwellig und Plattform-übergreifend (mit Computer oder Tablet) im Internet-Browser zu nutzen.

  • Einen niederschwelligen, geführten Einstieg in die Blockprogrammierung bietet z.B. der WDR mit seinem Angebot „Programmieren mit der Maushier.
  • Deutlich ansprechender und motivierender ist das, was code.org (unter Beteiligung diverse großer IT-Unternehmen) auf die Beine gestellt hat: Die „Hour of Code“ bietet hier kleine Lerneinheiten an, die allesamt super geführt und daher ohne Vorkenntnisse problemlos zu bewältigen sind.
  • Auch zu erwähnen ist code.org selbst – eine Plattform, die kostenlos von Lehrkräften direkt im Unterricht einsetzbare Kurse anbietet, die aufeinander aufbauen und dank diverser Hilfen zumeist fast selbsterklärend sind. Ein toller Start ist z.B. der Kurs Minecraft Abenteurer.
  • Wer ein schulisches iPad zur Verfügung hat, sollte unbedingt auch zwei Apps ausprobieren, die ohne weitere Roboter, Baukästen etc. auskommen: Sowohl das Roboter-Spiel in der „Maus-App“ als auch „Run Marco“ sind empfehlenswert.

Geschichten hören

Mal die Augen schließen und in Ruhe zuhören! Mehrere Portale bieten Hörtexte für Kinder an.

Auf ohrka.de lassen sich Hörbücher nicht nur anhören, sondern auch herunterladen – kostenlos und ohne Werbung.

Wer einen Ausweis der Stadtbücherei Münster hat, kann die App TigerBooks kostenlos nutzen. Die Geschichten kann man sich auch vorlesen lassen. Auf der Homepage der Stadtbücherei Münster steht, wie es geht.

Mulingula: Lesen und Vorlesen lassen in mehreren Sprachen

Mulingula – was ist das?

Die Internetseite https://www.mulingula-praxis.de bietet Bilderbücher in sieben verschiedenen Sprachen. Die Geschichten kann man selbst lesen, sich vorlesen lassen und auf der Homepage anhören. Jede Geschichte gibt es auch auf Deutsch sowie zusätzliche Aufgaben, um das genaue Zuhören zu üben.

Mulingula steht für multilinguale Leseaktivitäten und ist ein Kooperationsprojekt des Schulamtes für die Stadt Münster, der Stadt Münster sowie der Bezirksregierung Münster. Mulingula richtet sich vorrangig an Grundschulen mit Kindern aus zugewanderten Familien, deren Familiensprache eine andere als deutsch ist. Mulingula möchte diese Kinder in ihrer Sprach- und Leseentwicklung gezielt fördern. Dies geschieht über das kindbezogene Vorlesen und die handelnde Auseinandersetzung mit muttersprachlicher Literatur. Ziel des Projektes sind der Aufbau und die Förderung grundlegender Textkompetenzen. Die regelmäßig und verlässlich stattfindenden Mulingula-Stunden werden von muttersprachlichen Vorleser*innen durchgeführt und sind in den Stundenplan der Kinder integriert.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=6L0ygXBh1pE

Zugangsvoraussetzungen

Über die Webseite https://mulingula-praxis.de bietet Mulingula Kindern auch zuhause ein interaktives Lernangebot zur Lese- und Sprachförderung. Mit einem Internetbrowser kann plattformunabhängig jede*r Schüler*in mit den unterschiedlichsten digitalen Endgeräten (Computer, Tablet oder Handy) darauf zugreifen und die Angebote kostenfrei nutzen.

Mathematiklernen – mit PIKAS & mehr

Unter dem Namen PIKAS erarbeitet das „Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik“ Materialien zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts in der Primarstufe. Diese Materialien werden frei zugänglich auf den Internetseiten des Projekts veröffentlicht. Unter anderem finden sich dort verschiedene Forscher- und Übungshefte für Grundschulkinder, die zumindest teilweise ohne Erklärungsphasen einsetzbar sind. Für Eltern hat PIKAS Elterntipps zu den Materialien zusammengestellt

Ausgewählte Beispiele

Weitere Ideen aus der digitalen Welt

  • Unter https://www.mathemonsterchen.de werden von Herta Jansen viele Materialien zu freien Mathematiküben angeboten
  • Auch ANTON bietet diverse Übungsmöglichkeiten von zuhause aus
  • Unter https://www.zahlenquadrate.de gibt es diverse Zahlenrätsel
  • Unter dem Motto „Mathe für Jung und Alt“ finden sich hier diverse Aktivitäten rund um das Thema Mathematik

Digitale Zusammenarbeit mit Kolleg*innen

Damit Lehrer*innen sich trotz Schulschließungen auch von Zuhause aus weiter mit Kolleg*innen austauschen können, muss dieser Austausch notwendigerweise ins Digitale verschoben werden. An dieser Stelle sollen einige Bausteine digitaler Kommunikation kurz vorgestellt werden, die schnell und einfach zum Einsatz kommen können.


Schulserver

Münsters Schulen sind mit IServ ausgestattet. Absolut empfehlenswert ist daher spätestens jetzt, alle Kolleg*innen von der IT-Kontaktperson der Schule mit einem Zugang zum Schulserver ausstatten zu lassen. Auf diese Weise können schulintern…

  • … an Einzelne oder Gruppen (z.B. alle Lehrkräfte) Nachrichten verschickt werden.
  • … Dateien über die gemeinsame Dateiablage (als Gruppenordner) zur Verfügung gestellt werden.
  • … im gemeinsamen Forum Dinge diskutiert, abgestimmt und bekannt gegeben werden.
  • relevante Neuigkeiten mit dem News-Modul sofort zugänglich gemacht werden.

Achtung: Die im Folgenden kurz erläuterten Werkzeuge können aus Datenschutzgründen allerdings lediglich dem privaten (nicht dienstlichen) Austausch innerhalb von Gruppen dienen!


Gruppen-Videochats mit Skype

Manches muss gemeinsam besprochen werden. Auch diese Besprechungen können ohne große Einarbeitungszeit digital stattfinden. Als etablierte Lösung (ehemals aus dem Privatumfeld) kann Skype mit sehr guter Ton- und Bildqualität überzeugen, sofern die eigene Internetanbindung schnell genug ist. Die Skype-App ist auf allen schulischen iPads zumindest vorübergehend vorinstalliert.

  • Bis zu 25 Teilnehmer*innen (Beschränkung gilt für iPad-App, ansonsten für 50 Teilnehmer*innen)
  • Kostenlos nutzbar
  • Registrierung aller Nutzer notwendig
  • Plattformübergreifend nutzbar
  • Installation notwendig (App ist auf allen städtischen iPads vorinstalliert)
  • Via Gruppen-Bildschirmübertragung kann das eigene Endgerät (z.B. iPad) in die Gruppe gespiegelt werden; jede*r TN sieht während des Gesprächs, was auf dem Endgerät getan / gezeigt wird
  • Mehr Informationen finden sich hier
  • Wichtig: Sollte Skype auf schulischen iPads genutzt werden, sollte der/die jeweilige Benutzer*in sich danach unbedingt ausloggen!

Videokonferenzen mit Zoom

Einer der Marktführer aus dem Unternehmensbereich zur Durchführung digitaler Videokonferenzen ist das amerikanische Unternehmen Zoom. Auch im Bildungsbereich macht Zoom aufgrund der Bedienerfreundlichkeit und den vielen sinnvollen Funktionen eine gute Figur. Die Zoom-App ist auf allen schulischen iPads zumindest vorübergehend vorinstalliert.

  • Bis zu 100 Teilnehmer*innen (in der kostenlosen Version)
  • Nur der/die Einladende muss sich registrieren
  • Zeitbeschränkung auf 40 Minuten pro Gruppenkonferenz (in der kostenlosen Version)
  • Viele nützliche, integrierte Werkzeuge wie z.B. das interaktive Whiteboard und den Breakout-Room (Einteilung von Teilnehmer*innen in virtuelle Arbeitsgruppen)
  • Erweiterte Steuerungsfunktionen durch den Einladenden
  • Plattformübergreifend nutzbar
  • Installation notwendig
  • Mehr Informationen finden sich hier
  • Wichtig: Schützen Sie ihre Konferenz / Konferenzräume unbedingt mit einem Passwort!

Weitere Ideen zur digitalen Zusammenarbeit:

  • Lea Schulz bietet hier eine gute Übersicht über Kommunikation und Co. (Virtuelle Klassenzimmer, Webinare, …)
  • Auch aus der Schweiz kommt eine umfangreiche Zusammenfassung
  • Siehe „Videokonferenztools“ hier im Beitrag zur Heimbeschulung (Corona)

Antolin als Kommunikationskanal zu Schüler*innen

Wer seine Aufgabe als Klassenlehrer*in auch darin sieht, die eigene Klasse durch diese in vielerlei Hinsicht unsichere und turbulente Zeit zu begleiten, braucht einen direkten Kommunikationskanal zu den Schüler*innen.

Da die Schüler*innen der Grundschulen i.d.R. keinen persönlichen Zugang zu iServ als Schulserver [1] haben, soll hier eine niederschwellige Alternative aufgezeigt werden: Die verbreitete Lernplattform Antolin [2] hat eine Nachrichtenfunktion, die es Schüler*innen und Lehrer*innen ermöglicht, sich Nachrichten zu schicken.

Das Fenster zum Verfassen von Nachrichten ist auf das Nötigste reduziert.

Die Nachrichten fließen hier nur zwischen der Lehrkraft und ihren Schüler*innen; diese können sich untereinander keine Nachrichten schicken.

Sollten die Kinder der Klasse bereits Antolin kennen und nutzen, ist der Weg bis zur Postbox für sie problemlos zu bewältigen: Anmelden -> Lesezeichen -> Postbox

Ergänzend kann evtl. die angängige Anleitung zum Versand von Nachrichten mit Antolin der gemeinsamen Erkundung durch die Kinder z.B. mit den Eltern dienen:



[1] = ansonsten wäre dieser Kommunikationskanal zu bevorzugen!
[2] = Antolin sollte bereits eingeführt, die Klasse eingerichtet und die Nutzung mit den Eltern vereinbart sein.

Schulfernsehen und mehr

Für altere Schülerinnen und Schüler bietet der Bayerische Rundfunk das Programm Schule daheim – online lernen.

Planet Schule ist ein gemeinsames Angebot von SWR und WDR.

Beide Angebote gibt es sowohl online als auch zu festen Sendezeiten im Fernsehen.